Besuch in Sambia


Plan vor Ort – Besuch in Sambia

 

In diesem Frühjahr haben 2 Mitglieder der Essener Plan-Aktionsgruppe die Möglichkeit genutzt, mit Plan Deutschland Projekte und Patenkinder in Sambia zu besuchen.

Im Mai 2014 war Karla mit dem Plan-Stiftungszentrum in Sambia unterwegs. Teilgenommen haben Stifter/innen und Spender/innen und interessierte Plan-Unterstützer.

Unsere Reisegruppe hatte die Möglichkeit, sich viele unterschiedliche Projekte vor Ort anzusehen und mit den Menschen in den Dörfern, Schulen und Krankenstationen in Kontakt zu treten und Fragen zu stellen. Die Aufgeschlossenheit und Offenheit sowie die Motivation und das Engagement aller an den Projekten Beteiligten – Plan-Mitarbeiter und ehrenamtliche Helfer in den Dörfern, Lehrer, medizinische Helfer, Eltern und vor allem auch die Kinder und Jugendlichen – haben mich sehr beeindruckt.

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Ein besonders Erlebnis war die Teilnahme an der Einweihung eines Mädchenwohnheims an der Mbande-Schule im Gebiet Chadiza. Seit mehreren Jahren unterstützt Plan bereits diese Schule. Die Schüler und Schülerinnen haben oft lange Schulwege zurückzulegen. Besonders die Mädchen sind gefährdet, denn sexuelle Übergriffe und Gewalt sind nicht selten in dieser Region. Was dazu führt, dass die Mädchen nicht mehr zur Schule geschickt werden. Oder die Schülerinnen haben sich in Privatunterkünften unter kaum vorstellbaren Bedingungen eingemietet. Aber auch hier besteht keine Sicherheit vor Übergriffen.

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Mit großzügiger Unterstützung einiger Sponsoren aus Deutschland konnte in Zusammenarbeit mit Plan und dem Ministerium für Erziehung ein Mädchenwohnheim gebaut werden. Bis zu 60 Schülerinnen können hier leben. Das Hauptgebäude bietet in den Zimmern jeweils 2 Etagenbetten und Schränke. Elektrizität wird über eine Solaranlage gewonnen. Sauberes Wasser steht zur Verfügung. Ergänzt wird der Wohnkomplex durch eine offene Küche, ein Duschgebäude und Latrinen.

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In einer Feierstunde wurde der Gebäudekomplex offiziell von der sambischen Regierung durch den Erziehungsminister an die Mbande–Schule übergeben.

 

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Anfang Juni 2014 war Claudia mit Mitgliedern aus unterschiedlichen Aktionsgruppen aus ganz Deutschland und der PLAN-Organisationsgruppe aus Hamburg in Sambia, um sich die Arbeit vor Ort anzuschauen. Dies beinhaltete den Besuch der PLAN-Büros in der Hauptstadt Lusaka und der nördlichen Stadt Mansa an der Grenze zum Kongo. Ein besonderer Schwerpunkt war dabei die „Because I am a Girl“-Kampagne,

Because I am a Girl 2

so dass sich viele besuchte Projekte mit der Stärkung junger Frauen und Mädchen in der sambianischen Gesellschaft durch spezifische Programme wie Spargruppen, Unterstützung bei Selbständigkeit und zum Broterwerb und Ausbildung beschäftigten.

GEEP Group Feldarbeit

 

 

Patenkind und ich

Der Besuch des Patenkindes war dabei ein besonderes und nachhaltiges Erlebnis. Beeindruckend war die Unterstützung, die das Patenkind durch ihre Familie und insbesondere durch die Mutter, Großmutter und Urgroßmutter erfährt. Joyce geht in die Vorschule und hat nur einen kurzen Weg zur Schule, was in Sambia ungewöhnlich ist, wo viele Kinder einen langen Weg zur Schule zurücklegen. Auch geht sie gerne zur Schule und ist eine sehr gute Schülerin, wie der Lehrer bestätigte. Während die erste Begegnung mit dem Patenkind bei ihr Zuhause stattfand und einen privaten Charakter hatte, war der Empfang an der Vorschule überwältigend, denn viele Menschen aus den umliegenden Gemeinden und die „Chiefs“ und „Headmen“, die den Gemeinden als Oberhaupt und Beratungsinstanz vorsitzen, waren gekommen, um die kleine Gruppe aus Deutschland zu begrüßen. Neben der formellen Begrüßung mit einem Willkommenstrunk durch die Chiefs, Headmen und Lehrer tanzten und sangen die Schüler und Schülerinnen der Grundschule für sie.

 

Fahrrad Ambulanz

Ein weiteres besonderes Erlebnis war der Besuch einer Fahrradambulanz, wo in einem Rollenspiel gezeigt wurde, was die Planmitarbeiter und -mitarbeiterinnen vor Ort unternehmen, um Patienten zur nächstliegenden Klinik zu bringen. Da die Wege nicht asphaltiert oder besonders zugänglich oder erschlossen sind, gibt es eine Fahrradambulanz mit einem Anhänger, in dem Patienten transportiert werden können. Die Mitarbeiter zeigen, wie Patienten behandelt und transportiert werden, um möglich zügig und bequem zu einer Klinik gebracht zu werden. Dies ist insbesondere für entlegende Gegenden und Gemeinden eine sehr große Unterstützung, die dabei hilft die Sterblichkeit von Müttern und Babys zu reduzieren.