Udo in Indien

  Besuch bei Khusi und Deepanchu in Neu Delhi 

 

Endlich ist es soweit. Der angekündigte PLAN Mitarbeiter aus Neu Delhi holt uns mit einem Fahrer zusammen in unserem Hotel ab. Die Begrüßung ist sehr freundlich, und wir freuen uns auf den gemeinsamen Besuch mit ihnen bei Kushi und ihrer Familie.  Diesem Augenblick gingen Abstimmungen mit dem PLAN Büro in Hamburg voraus, die sich wiederum mit dem Projektbüro vor Ort ausgetauscht hatten. Wir haben über das PLAN Büro in Hamburg detaillierte Unterlagen erhalten, mit denen wir uns sehr gut auf den Besuch vorbereiten konnten. Trotzdem können wir aber unsere leichte Unsicherheit nicht verbergen. Was erwartet uns am Ende der Fahrt? Wie werden die Kinder reagieren?

Die Fahrt geht durch das mit hupenden Autos verstopfte Neu Delhi und unser Fahrer erweist sich dabei als umsichtig, aber trotzdem zielstrebig. Ein weiterer PLAN Kollege vervollständigt unterwegs unsere kleine Delegation und unterstützt uns beim Kauf von Obst für die Familie. Nach knapp 90 Minuten hält der Jeep in einer kleinen, an einigen Stellen geteerten Straße an. In einem kleinen Laden kaufen wir noch weitere Basislebensmittel wie Reis und Mehl ein.

VIm Hausier junge Frauen von der PLAN Partnerorganisation, die dieses Projekt vor Ort betreuen, kommen auf uns zu und begrüßen uns sehr offen und herzlich. Zusammen gehen wir die wenigen Meter zum Haus der Familie, die uns schon erwartet. Die Haustür ist geschmückt und auf dem Boden ist ein wunderschönes Mandala gemalt. Wir werden mit einer traditionellen indischen Geste begrüßt, die das Umhängen eines Blumenkranzes und das Auftragen „des dritten Auges“ auf die Stirn beinhaltet. Mandala

Die beiden Kinder der Familie, Deepanshu (6 Jahre) und Khusi (8 Jahre), scheinen auch noch nicht so genau zu wissen, was sie mit uns anfangen sollen und bleiben zunächst einmal im Hintergrund. Wir nehmen im kombinierten Wohn- Schlafraum auf Stühlen Platz und verteilen die mitgebrachten Geschenke. Die Familie spricht Hindu und versteht Englisch kaum. Der PLAN Mitarbeiter fungiert als Dolmetscher und so entwickelt sich langsam ein Gespräch. Wir erfahren, dass die Familie einen Stromanschluss hat und dass Wasser mit einem Tanklastwagen geliefert wird. Eine Gemeinschaftstoilette befindet sich außerhalb des Hauses.Die Kinder haben es nur 20 Minuten bis zur Schule, die täglich von 9.00 Uhr bis 12.30 Uhr stattfindet. Die Unterhaltung wird immer wieder von gezückten Handys unterbrochen, die diese Szenen festhalten. Die Kinder tauen so langsam auf, lachen manchmal und betrachten interessiert die mitgebrachten Geschenke. Die Mutter bietet Erfrischungen und kleine Snacks an, was allgemein zur guten Laune beiträgt. Vor dem Haus

Wir versammeln uns dann zu einem letzten Gruppenfoto vor dem Haus und verabschieden uns von der Familie mit der Gewissheit, dass dort etwas im Entstehen ist, was auf jeden Fall weiter gefördert werden muss. Es liegt allerdings noch eine weite Wegstrecke vor allen Beteiligten. Die uns entgegengebrachte Freude und der Glaube an eine gute Zukunft stimmen uns optimistisch, dass stetige Verbesserungen erreicht werden.

Die Rückfahrt nach Neu Delhi gibt uns die Möglichkeit, das Erlebte zu reflektieren. Es ist sehr ruhig im Auto.